Abschied mit Kindern
"Abschied heißt, was Neues kommt ..." So singt der "Kleine Tag" am Ende seiner Erdenreise auf dem Weg zurück ins Lichtreich. Erwachsene denken bei diesem Lied unweigerlich an ihre eigene Erdenreise, die eines uns ungewissen Tages ebenfalls zu Ende gehen wird. Kinder können in dieses Lied hineinwachsen und so eine erste Ahnung davon bekommen, dass die Lebenszeit aller Menschen begrenzt ist. Aber "Im Osten geht die Sonne auf" und jeder Tag bringt neue Hoffnung. Ob auf uns nach dem letzten Tag auf der Erde so etwas wie das "Lichtreich" des kleinen Tages wartet? Darüber können Eltern mit Hilfe dieses Liedes schon früh mit ihren Kindern reden.

Hat ein uns vertrauter, lieber Mensch seine Lebensreise beendet, vielleicht sogar ganz unerwartet, dann fehlen vielen von uns die Worte für die eigenen Gefühle und erst recht für ein Gespräch mit den trauernden Kindern. Nicht zufällig wird darum in Trauerfeiern Musik als Seelenbrücke zu den Verstorbenen gespielt, und, wenn die inneren Kräfte es zulassen, wird auch gesungen. So kann aus dem Abschied eine neue innere Verbundenheit wachsen, die von Dauer ist und uns auf dem Weg durch das weitere Leben bestärkt.

Die Großmutter in der Hasengeschichte "Ich bin stark" hat ihren Mann verloren. Das Hasenkind Murzel ist tief betrübt und krank vor Trauer. Auch in dieser Geschichte baut die Großmutter für ihr Enkelkind eine Seelenbrücke zum Großvater, ebenso wie die Mutter, der Vater, die Geschwister und die Freunde. Das Hasenkind kehrt aus der Trauer zurück in das Frühlingsleben und erfährt auf neue Art die Osterfreude mit dem Großvater als stillem Verbündeten. Kinder in der Trauer begleiten ist eine Familienaufgabe, an ihr können alle gemeinsam wachsen.

Rolf Zuckowski im März 2012

Mich ruft mein Stern

Es geht nicht, dass ich bleib – mich ruft mein Stern.
Die Zeit ging schnell vorbei, mein Ziel ist fern.
Vielleicht denkt ihr an mich, wenn ich schon auf der Reise bin,
ich muss zurück – mich ruft mein Stern.

Das Weltall ist so groß, ich bin so klein.
Und auf dem dunklen Weg bin ich allein.
Ich träum, ein helles Licht,
ein helles Licht erwartet mich,
und wenn ich komm – dann feiern wir!

Abschied heißt: Was Neues kommt,
denn anderswo gibt’s ein Hallo.
Abschied heißt: Was Neues kommt,
Abschied heißt: Hallo!
Und ich darf erzähln, wie die Reise war, und die andern hörn zu.

Es geht nicht, dass ich bleib – mich ruft mein Stern.
Die Reise ist noch weit – ich gehe gern.
Gleich gibt’s ein Wiedersehn
mit all den Lieben, die ich mag,
und morgen kommt ein neuer Tag.

Abschied heißt: Was Neues kommt,
denn anderswo gibt’s ein Hallo.
Abschied heißt: Was Neues kommt,
Abschied heißt: Hallo!
Etwas Neues kommt, etwas anderes, etwas Neues zum Freu’n!

Abschied heißt: Was Neues kommt,
denn anderswo gibt’s ein Hallo.
Abschied heißt: Was Neues kommt,
Abschied heißt: Hallo!
Na, na, na, na, na …

Es geht nicht, dass ich bleib – mich ruft mein Stern.
Musik: Hans Niehaus, Text: Wolfram Eicke
Von der CD "Der kleine Tag"

Im Osten geht
die Sonne auf

Im Osten geht die Sonne auf,
im Süden nimmt sie ihren Lauf,
im Westen will sie untergehn,
im Norden ist sie nie zu sehn.

Ein neuer Tag hat sich auf seinen Weg gemacht,
verwischt die Spuren der vergangnen Nacht.
Er fragt dich nicht nach dem, was gestern war.
Er weiß nur: Heut ist heut,
und morgen klingt für ihn nach Ewigkeit.

Im Osten geht die Sonne auf,
im Süden nimmt sie ihren Lauf,
im Westen will sie untergehn,
im Norden ist sie nie zu sehn.

Noch weiß man nicht, was diesen Tag bedeutend macht,
vielleicht, dass irgendwo ein Baby lacht?
Für wen mag dies der allerletzte sein?
Der Tag, der grad begann,
tritt voller Hoffnung seine Reise an.

Im Osten geht die Sonne auf,
im Süden nimmt sie ihren Lauf,
im Westen will sie untergehn,
im Norden ist sie nie zu sehn.
Musik und Text: Rolf Zuckowski
von der CD "Meine Heimat – Unser blauer Planet"